Unter dem Konzept “Green Airport Memmingen” verfolgt der Flughafen das Vorhaben, klimaneutral zu agieren und damit Süddeutschlands größten Low-Cost-Airport nachhaltig zu betreiben. Gegründet im Jahr 2017 als gemeinsame Tochtergesellschaft der Allgäu Airport GmbH & Co. KG und der e-con AG, bündelt die Airport Energie Management GmbH (AEM) die Kompetenzen beider Partner und übernimmt die Planung, Koordination und Umsetzung der Projekte zur Dekarbonisierung rund um den Flughafen. Dabei arbeitet sie eng mit regionalen und überregionalen Partnern zusammen und entwickelt zukunftsweisende Energie- und Infrastrukturprojekte, die den Ausbau erneuerbarer Energien sowie innovative Technologien fördern und die Grundlage für eine klimafreundliche Energieversorgung am Flughafen Memmingen schaffen.
Für den Betrieb des Airports werden Strom und Wärme teilweise dezentral über Blockheizkraftwerke erzeugt. Das benötigte Biogas als Brennstoff für den Motor wird über die eigene Medientrasse Nord-Süd direkt vom Biogaserzeuger Bitzer aus Hawangen bezogen. Das BHKW wird eingeschaltet, wenn im Land zu wenig Strom durch Wind- und Sonnenenergie vorhanden ist. Der Strom wird dann ins Netz abgegeben und die Wärme wird in den großen Außenspeicher zwischengespeichert.
Verschiedene Komponenten in der Heizzentrale der AEM runden den grünen Mix an erneuerbaren Energien ab:
Infos zum Heizhaus und Fernwärmenetz:
Der Flughafen Memmingen hat ein vollständig neues Befeuerungssystem erhalten. Im Jahr 2019 wurde auf LED-Technik bei der Start- & Landebahnbeleuchtung mit Rand-, Mittellinien- und Aufsetzzonenbefeuerung umgestellt.
Außerdem wurden Beleuchtung und Bildschirme im Terminal und in Verwaltungsgebäuden auf LED umgestellt sowie teilweise die Beleuchtung auf den Parkflächen und beim Kerosintanklager.
Eine der umweltfreundlichsten Methoden der Energiegewinnung ist die Umwandlung von Sonnenlicht in Strom. Auch am Flughafen Memmingen werden PV-Anlagen installiert wie auf der Freiflächenüberdachung vor dem Airport Service Center auf etwa 50m auf 11m. Auch auf der Gepäckhalle befindet sich seit Ende 2023 eine netzgekoppelte PV-Anlage, wodurch jährlich rund 143.000kg CO₂-Emissionen vermieden werden.
Auch die PV-Anlage der Elektrotankstelle auf der Zufahrt zum Terminal dient zur Gewinnung von Ökostrom.
Parkende Flugzeuge benötigen Strom, ob für die Bordcomputer, Klimatisierung oder Beleuchtung. Für die Zukunft des Flughafenbetriebs stehen klimafreundliche Bodenstromgeräte in Memmingen zur Verfügung.
Diese wurden im Rahmen des Förderprogramms zur Marktaktivierung alternativer Technologien für die klima- und umweltfreundliche Versorgung von Luftfahrzeugen mit Bodenstrom an Flughäfen (Bodenstrom-Richtlinie) mit insgesamt knapp 560.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen bewilligt.
Ab 2025 werden 4 batterieelektrische Bodenstromgeräte (eGPUs) eingesetzt. Die Umstellung von mit synthetischem Dieselkraftstoff betriebene Aggregate auf umweltfreundliches Ground Support Equipment ist ein entscheidender Schritt zur Defossilisierung des Flughafenbetriebs. EGPUs fungieren leise, tragen zu einer Verbesserung der Luftqualität bei, haben einen höheren Wirkungsgrad und geringere Wartungskosten.
Durch den Einsatz fördert der Flughafen Memmingen die Ziele der Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR) und kommt seinem Ziel einer lokal emissionsfreien Abfertigung einen bedeutenden Schritt näher.