In einer eigens gezimmerten Bienenhütte finden unsere FMM Airport Bienenvölker ein zu Hause. Diese wurde auf der Zufahrt zum Terminal aufgestellt und von dort schwärmen die fleißigen Bienen täglich über das Flughafengelände. Gleich nebenan steht ein Insektenhotel, welches von Kindern unserer Flughafenmitarbeitern in einer gemeinsamen Aktion gebaut wurde.
Auf Grünflächen entlang unserer Terminalzufahrt wurden in den vergangenen Jahren Blumenwiesen und Blühstreifen angelegt, in denen nun die Vielfalt an Insekten, Käfern und Schmetterlingen Nahrung finden. Denn viele fleißige Tiere nützen uns als Bestäubungshelfer und leisten einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Naturschutz. Die Insektenhotels helfen beim Nisten und dann beim Überwintern.
Als tollen Nebeneffekt dürfen sich unsere Mitarbeiter über gesunden FMM-Honig freuen. Dieser wird nach von einem Labor auf Schadstoffe getestet. Somit wird Memmingen zum Kreis der ADV-Flughafen mit Bienenvölkern zählen, die ihre Luftqualität prüfen lassen. Ein Bienenvolk „produziert“ – auch mit Hilfe des Imkers – im Jahr durchschnittlich 20 bis 30 Kilogramm Honig.
Am Flughafen Memmingen setzen wir uns aktiv für den Naturschutz ein. Daher fördern wir die Biodiversität und beugen insbesondere Wildtierschlägen vor.
Dazu praktizieren wir ein aktives Wildlife-Management mit folgenden Maßnahmen:
Wir setzen die Langgrasbewirtschaftung gemäß eines Biotopgutachtens des DAVVL um, das 2023 aktualisiert wurde und testen immer wieder auf speziell angelegten Versuchsflächen auch Alternativen wie Kurzgras oder Magerrasen. Bei der Flächenbewirtschaftung muss bei der Mahd auch auf die Bewirtschaftung der Außenbereiche geachtet werden und auf den Brutstand der Tiere. Der Vorteil des Langgrases besteht darin, dass der Greifvogel durch das lange Gras und den dichten Grasbestand seine Beute nicht sehen kann. So wird das Areal für ihn uninteressant, und er geht außerhalb des Flughafens auf Beutesuche. Im Frühling werden von unseren Mitarbeitern Grünflächen im Ausmaß von bis zu 50 Hektar entlang des Sicherheitszauns gemäht. Das Gras wird von der Firma Bitzer, Hawangen, abgeholt und in deren Biogasanlage verwendet. Das dort hergestellte Gas beziehen wir wieder über die Airport Energie Management GmbH – im Rahmen eines nachhaltigen Kreislaufs. Vom Frühling bis Herbst werden kleinere Flächen (ca. 10 Hektar) regelmäßig gemäht, wobei das Gras liegen bleibt. Im Herbst wird die gesamte Fläche (ca. 140 Hektar) gemulcht. Kleines, gehäckseltes Grüngut bleibt liegen und dient somit als natürlicher Dünger. Diese Mulchschicht kann so die Bodenqualität verbessern.
Im Süden des Flughafengeländes dürfen sich Eidechsen über einen aufwändig gestalteten Lebensraum freuen. Denn auf einer Fläche von rund 8.000 m² wurde ein Eidechsenhabitat erstellt. Unser Ziel war es, den Eidechsen einen sicheren und gemütlichen Lebensraum zu bieten, der ihren natürlichen Bedürfnissen gerecht wird. Dazu sind unter anderem Bodenvertiefungen ausgehoben worden, die locker mit Sand und Steinen aufgefüllt wurden. Auch Totholzhaufen und Wurzelstöcke sind als Unterschlupf hinzugekommen. Betonbrocken werden als Felsersatz verwendet, es musste kein Fels gekauft und kein Beton entsorgt werden.
Ebenso finden Eidechsen auf einer eigens angelegten Eidechsenmauer in der Nähe unseres Tanklagers Unterschlupf.
Im Zuge eines Bauvorhabens und eines Eingriffs in Natur und Landschaft muss der Flughafen Memmingen als Vorhabensträger eine „Wiedergutmachung“ in Form einer Kompensationsmaßnahme im gleichen Naturraum erbringen. Wenn beim Ausbau der Start- und Landebahn Flächen versiegelt werden, wird eine Ausgleichsfläche herangezogen, um somit wieder ein biologisches Gleichgewicht herzustellen. So verfügt unser Flughafen über zahlreiche Ausgleichsflächen, die wir größtenteils mit der Flächenagentur der Stiftung KulturLandschaft Günztal umgesetzt haben.
Im nachfolgenden Kartenauszug werden unsere Projekte und umgesetzten Gestaltungsmaßnahmen dargestellt. Diese sind im Ökoflächenkataster (ÖFK) des Bayerischen Landesamt für Umwelt gelistet.
Karte Übersicht Kompensationsflächen Allgäu Airport
Generell bestehen eine enge Zusammenarbeit und eine gute Vernetzung mit der Forst- & Betriebsgemeinschaft, Naturschutzbehörden, Landschaftspflegeverbänden, dem Landratsamt und den Gemeinden. Beispielsweise gehört dem Flughafen eine Streuobstwiese mit rund 0,4ha, die durch den ehrenamtlichen Naturschutzbund gepflegt wird. Bei der Aufforstung von Ausgleichsflächen wurden Forstpflanzen der Baumschule Sailer verwendet, die dem Siegel des Zertifizierungsring für überprüfbare forstliche Herkunft Süddeutschland e.V. (ZüF) entsprechen.
