22. April 2023

Rund 100 Retter bei Notfallübung im Einsatz

Feuer am Flughafen Memmingen! Ein Passagierflugzeug mit 79 Personen an Bord war im Anflug auf die Piste 24 zu tief, kollidierte mit der Anflugbefeuerung, kam auf Grund eines geplatzten Reifens von der Piste ab und rutschte südlich der Start- und Landebahn in unwegsames Gelände. Nun sind alle Rettungskräfte gefragt. Soweit das Szenario, das sich den Helfern am Freitagabend am Flughafen Memmingen bot – bei einer groß angelegten Übung.

„Ziel einer solchen Notfallübung, die nach Vorgabe der Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden muss, ist es, den Notfallplan des Flughafens zu beüben und das Zusammenspiel der Rettungskräfte zu überprüfen“. „Und das ist hervorragend gelungen“, zog Airport Geschäftsführer Ralf Schmid am späten Abend eine erste Bilanz. „Ich kann allen Helfern nur ein großes Lob aussprechen.“ Rund 100 Einsatzkräfte der verschiedenen Organisationen (THW, Rettungsdienst Einsatzleitung, Polizei und die Feuerwehren Memmingerberg, Benningen, Holzgünz und Trunkelsberg sowie die Kreisbrandinspektion des Landkreises Unterallgäu und die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung aus Benningen) waren am Freitagabend im südlichen Bereich des Flughafens vor Ort. Ihnen präsentierte sich ein Bild der Zerstörung: Eine Flugzeughalle und der Bereich der Kartbahn waren ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Personen waren im Flugzeug eingeschlossen oder liefen in Panik in ein angrenzendes Waldstück.

Bei der Übung sollte festgestellt werden, ob im Falle eines Falles die Schnittstellen und die Kommunikation zwischen den verschiedenen und Rettungsorganisationen und der Flughafenfeuerwehr funktionieren und ob die Schlagkraft der Rettungseinheiten ausreicht, um einem Ereignis dieser Größenordnung gerecht zu werden. Obwohl eine abschließende Bewertung noch aussteht, sieht Ralf Schmid die Aufgabenstellung zum Großteil erfüllt. „Natürlich gibt es immer Details, die man verbessern kann“, so sein Resümee. „Eine Übung dient ja auch dazu, mögliche Schwachstellen zu erkennen,“ erklärte er, als das mittels Nebelmaschine simulierte Feuer verraucht, die von Übungspuppen dargestellten eingeklemmten „Passagiere“ befreit und die umherirrenden Personen mittels einer Drohne gefunden waren. Der Flugbetrieb war zu keiner Zeit beeinträchtigt.

 

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